Sonntag, 29. Januar 2012

Spastische Tetraparese


Definition
Die infantile Zerebralparese ist als Syndrom definiert, das nach einer Hirnschädigung auftreten kann. Ein solcher Schaden ereignet sich in den meisten Fällen prä- oder perinatal und nur in
ca.10 % der Fälle postnatal. Zu den möglichen Ursachen zählen Entwicklungsstörungen des Gehirns, Vergiftungen, Stoffwechselstörungen, Infektionen, und traumatische Hirnverletzungen. Bei Neugeborenen sind vor allem die Frühgeburt, ein zu niedriges Geburtsgewicht und ein möglicher perinataler Sauerstoffmangel ursächlich für eine Zerebralparese.
Es entsteht eine Hirnschädigung infolge mangelnder Sauerstoff- und Glukosezufuhr sowie unzureichendem Abtransport von Kohlen- und Milchsäure. Diese Schädigung ist dort ausgeprägter, wo das Gehirn weniger Kapillaren aufweist. Aus diesem Sauerstoffmangel resultiert schließlich die Zerebralparese.
Das Krankheitsbild der Zerebralparese wird charakterisiert zum einen durch das Ausmaß der Extremitäten-Beteiligung und zum anderen durch die Art der motorischen Störungen.
Unter spastischer infantiler Zerebralparese versteht man eine Störung, bei der sich bestimmte Muskeln stark versteifen, was den Bewegungsablauf erschwert. Ursache hierfür sind Schädigungen in bestimmten Bereichen der Hirnoberfläche, die für kontrollierte (willkürliche) Bewegungen zuständig sind.
Die Tetraplegien mit motorischer Störung aller vier Extremitäten.
Die schwerste Form der infantilen Zerebralparese ist die spastische Tetraplegie, bei der Arme und Beine betroffen sind. Kinder mit dieser Störung können im Allgemeinen nicht ohne Hilfe laufen oder sitzen. Außerdem können auch Lernschwierigkeiten sowie Seh- und Sensibilitätsstörungen. in Form von Hypersensibilität bestehen. Ein häufiger Befund sind Schielen und epileptische Anfälle.
Man unterscheidet die Spastik generell in Ataxie und Athethose. Dies sind zum einen (Ataxie) plötzliche, ausfahrende, ungesteuerte Bewegungen der Arme oder Beine; zum anderen - bei der Athetose eher zitternde Bewegungsabläufe. Beide Formen der Spastik sind unwillkürlich und können vom Betroffenen nur schwer gesteuert werden.


Auswirkungen auf den Alltag des Behinderten
Im täglichen Leben ergeben sich unterschiedlich schwere Auswirkungen durch die Spastik. Zu den körperlichen Auswirkungen gehören vor allem Einschränkung der Beweglichkeit, schmerzhafte Kontrakturen, je nach Ausmaß der Behinderung, Sprachstörungen, Störungen der Mundmotorik, sowie Darm- und Blasenfunktionsstörungen.
Bei der täglichen Pflege können einfache Dinge wie Ankleiden, Essen, Toilette, Baden, Bewegungsübungen, nur erschwert oder nicht ohne Hilfe durchgeführt werden
(je nach schwere der Behinderung)
Die infantile Zerebralparese ist ein Dauerzustand. Sie ist die häufigste Ursache für Behinderungen bei Kindern und betrifft ungefähr eines von 400 Kindern, man hat beobachtet, dass in den letzten Jahren bestimmte Formen der infantilen Zerebralparese etwas häufiger auftreten.
Diese hohe Zahl ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Überlebensrate von Frühgeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht im Vergleich zu früher bedeutend höher ist
Bisweilen wird die infantile Zerebralparese erst erkannt, wenn sich bei dem betroffenen Kind Verzögerungen in der Entwicklung von Bewegung, Haltung und Gleichgewicht einstellen, also Funktionen, die für regelrechtes Sitzen und Stehen erforderlich sind.
In der Regel manifestieren sich spastische Hemiplegie und spastische Diplegie, bevor das Kind zwei Jahre alt ist.
Da die Zerebralparese nicht heilbar ist, ist regelmäßige physiotherapeutische Betreuung von Kindheit an sowie individuelle Förderung notwendig ist, um die Auswirkungen dieser Behinderung gering zu halten

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